Sonntag, 25. Dezember 2005

Nachtrag zum Weihnachtskrieg

Erst jetzt, nachdem der ganze Stress vorbei ist, kann ich darüber reden. Habe ich Zeit dazu. Während der Weihnachtseinkäufe (ich hatte endlich etwas für meinen Bruder gefunden, ein Hörbuch) stand ich im Laden an der Kasse. Eigentlich hatte ich schon bezahlt und wartete nur auf den Einpackservice. Und ein junges Mädchen (ca. 16-18) bat um mein Hörbuch, um es einzupacken. Meiner Schätzung nach machte sie den Job aushilfsweise, nur während der stressigen Weihnachtszeit. Ich gab ihr das Paket und sie legte los. Meine Vermutung, dass sie das hier nur aushilfsweise machte, bestätigte sich, bzw., kam jetzt erst auf. Sie war derartig langsam, dass ich nicht wußte, wie ich reagieren sollte. Bis sie endlich die Größe des zu verwendenden Geschenkpapiers festgelegt hatte, vergingen wertvolle Minuten. Gefühlt zumindest. Minuten, die ich doch noch brauchte, um weitere Geschenke zu kaufen! Ich hatte doch keine Zeit! Ich mußte mich beherrschen ihr so etwas an den Kopf zu werfen: "Alte, mach mal schneller!" Habe ich natürlich nicht gemacht. Ich habe auch schonmal Jobs gemacht, die ich nicht beherrschte. Da war ich auch immer froh, wenn sich niemand beschwert hat. Irgendwann, nach einem weiteren Dutzend Sekunden, spürte ich plötzlich, wie sich Ruhe und Entspannung in mir ausbreitete. Es war gar nicht so übel, einfach nur dazustehen und dieser Aushilfskraft beim Verpacken meines Hörbuches zuzusehen. Ihre langsamen Bewegungen waren Balsam auf die gestresste Weihnachtsseele. Mein Gott, dachte ich, was soll´s? Die zwei Minuten, die ich jetzt hier länger stehe, sind eh wurscht. Die (wie gesagt glaube ich eher) gefühlten Minuten meiner Wartezeit wurden letztlich zum ersten besinnlichen (gewissermaßen) Moment in der Weihnachtszeit. Vielleciht war es dieses Zur-Ruhe-Kommen, von dem immer alle reden. Im Auge des Sturms. Irgendwann hatte ich dann mein Hörbuch im roten Geschenkpapier in der Hand. Im Gesicht des Mädchens glaubte ich Überraschung über mein seliges Grinsen zu entdecken. Freudestrahlend bedankte ich mich und verließ den Laden.

Flucht ins Virtuelle

Stell dir vor, es ist Weihnachten und es gäbe kein Internet.

Looking for the A-Team

"If you have a problem, if no one else can help, and if you can find them, maybe you can hire the A-Team" heißt es. Aber wie?

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