Samstag, 7. Januar 2006

The Morning After

Das erste, was man spürt ist Schmerz. Im Kopf, oben rechts. Im Kopf ist es einfach zu eng. Man kneift die Augen zusammen und legt einen Arm über die Augen. Das kühlt, ein klein wenig. Oder man reibt über die Stelle, die weh tut. Ein Blick auf die Uhr. Der kleine Zeiger ist schon an der IV vorbei. Oh nein. Schummriges Licht. Nicht schummrig genug. Tabletten! Sind alle. Erinnerung an den Abend vorher. Gut war es immerhin. Wieder zu viel Geld ausgegeben. Fernsehen. Oh, Schmerz. Fernsehen aus. Lüften. Schnell wieder hinlegen. Besser weiterschlafen

Freitag, 6. Januar 2006

Autofahren

Er fährt gern Auto. Nachdem er sich durch die dörflichen verkehrsberuhigten Zonen hindurchgeschlängelt hat, kommt endlich eine gerade Straße. Erst jetzt nimmt er die Musik wahr. Und er bemerkt, wie bequem der Sitz ist. Vor ihm liegt die Straße. Die Streifen stricheln sich vom dörflichen Horizont ans Auto heran, bis sie unter ihm verschwinden. Die Straße ist unter ihm. Er und die Straße. Er könnte ewig weiterfahren. Doch er fährt nur ins Nachbardorf.

Mittwoch, 4. Januar 2006

PS, Megabyte RAM und die Datenautobahn

Früher da war´s ja so: die tollen Jungs mochten gern Autos. Man wußte, was ein Keilriehmen war und was genau Direkteinspritzung bedeutete. Und wenn man es nicht wußte, dann hat man das verheimlicht. Man brauchte immer einen Bekannten, der einem mit dem Auto helfen konnte. Und PS war für die Jungs eine mit Emotionen behaftete Größe. Heute ist das nicht mehr so. Die PS von damals heißen heute Megabyte Ram. Oder auch Bitrate oder was auch immer. Es ist heute scheißegal, wie schnell ein Auto ist. Wie schnell ist dein Computer? Das ist die Frage. Früher unterhielt man sich darüber, dass man bei seinem Auto herunterschalten mußte, wenn man in Österreich durch die Alpen fuhr. Heute erzählt man sich wie der ebenfalls alte Computer beim Betrieb von Google Earth abgestürzt ist. Diesel oder Super? Windows oder Linux? Heute brauch man Freunde, die sich mit Computern auskennen. Keilriehmen und Direkteinspritzung sind heute egal. Angeber haben heute Computer.

Dienstag, 3. Januar 2006

Ich will...

...keine Schokolade, sang es mal aus dem Radio...sondern lieber einen Mann. Schokolade ist für mich heute eher ein zu wollendes. Was soll man sonst wollen? Vor allem, wenn man morgens aufwacht. Und wieder in den eigenen vier WG-Wänden ist. Ist es nicht schöner zu entdecken, dass vom Miniatur- pinken Plastik-Weihnachtsbaum immer noch Nugateier baumeln und man sie sich einfach nehmen kann? Schöner als was? Als die Marmelade und Butter aus dem Kühlschrank zu nehmen und in sein Zimmer zu tragen. Das mit der Schoki verschärft sich, wenn man dann am dritten Januar die letzten Adventskalenderfächer leermacht. Den man geschenkt bekommen hat. Dann denkt man sich: toll. Und Kaffee. Der darf auch nicht fehlen. Musik! Und Kaffee! Und Schokolade! Internet! Blog! Ach...is das schön. Wieder zuhause.

Dienstag, 27. Dezember 2005

Noch ein Nachtrag



Schade, dass ich schon alle Geschenke hatte. Sonst wäre das hier noch was gewesen. Ich stelle mir vor, wie es wäre es zu benutzen. Vielleicht kann man es noch umtauschen, wenn man nicht zufrieden ist. Mit Geldzurückgarantie.

Sonntag, 25. Dezember 2005

Nachtrag zum Weihnachtskrieg

Erst jetzt, nachdem der ganze Stress vorbei ist, kann ich darüber reden. Habe ich Zeit dazu. Während der Weihnachtseinkäufe (ich hatte endlich etwas für meinen Bruder gefunden, ein Hörbuch) stand ich im Laden an der Kasse. Eigentlich hatte ich schon bezahlt und wartete nur auf den Einpackservice. Und ein junges Mädchen (ca. 16-18) bat um mein Hörbuch, um es einzupacken. Meiner Schätzung nach machte sie den Job aushilfsweise, nur während der stressigen Weihnachtszeit. Ich gab ihr das Paket und sie legte los. Meine Vermutung, dass sie das hier nur aushilfsweise machte, bestätigte sich, bzw., kam jetzt erst auf. Sie war derartig langsam, dass ich nicht wußte, wie ich reagieren sollte. Bis sie endlich die Größe des zu verwendenden Geschenkpapiers festgelegt hatte, vergingen wertvolle Minuten. Gefühlt zumindest. Minuten, die ich doch noch brauchte, um weitere Geschenke zu kaufen! Ich hatte doch keine Zeit! Ich mußte mich beherrschen ihr so etwas an den Kopf zu werfen: "Alte, mach mal schneller!" Habe ich natürlich nicht gemacht. Ich habe auch schonmal Jobs gemacht, die ich nicht beherrschte. Da war ich auch immer froh, wenn sich niemand beschwert hat. Irgendwann, nach einem weiteren Dutzend Sekunden, spürte ich plötzlich, wie sich Ruhe und Entspannung in mir ausbreitete. Es war gar nicht so übel, einfach nur dazustehen und dieser Aushilfskraft beim Verpacken meines Hörbuches zuzusehen. Ihre langsamen Bewegungen waren Balsam auf die gestresste Weihnachtsseele. Mein Gott, dachte ich, was soll´s? Die zwei Minuten, die ich jetzt hier länger stehe, sind eh wurscht. Die (wie gesagt glaube ich eher) gefühlten Minuten meiner Wartezeit wurden letztlich zum ersten besinnlichen (gewissermaßen) Moment in der Weihnachtszeit. Vielleciht war es dieses Zur-Ruhe-Kommen, von dem immer alle reden. Im Auge des Sturms. Irgendwann hatte ich dann mein Hörbuch im roten Geschenkpapier in der Hand. Im Gesicht des Mädchens glaubte ich Überraschung über mein seliges Grinsen zu entdecken. Freudestrahlend bedankte ich mich und verließ den Laden.

Flucht ins Virtuelle

Stell dir vor, es ist Weihnachten und es gäbe kein Internet.

Freitag, 23. Dezember 2005

Hafen

Das Schiff liegt jetzt im Hafen. Die Leinen sind fest vertäut. Das Wasser ist ganz ruhig. Die Ladung ist gelöscht. Wieder in der Heimat. Und wieder nichts los in diesem alten Hafen.

Donnerstag, 22. Dezember 2005

Sieg.

Ich habe es geschafft. Du kannst das Spiel vergessen, Weihnachten. Ich habe dich im Sack. Nachdem ich gestern den Ausgleich gemacht habe, habe ich jetzt den Führungstreffer geschossen. Jetzt kann ich sogar noch was für die Tordifferenz tun. Und noch ist Zeit zu spielen. Geh nach hause, x-mas.

Looking for the A-Team

"If you have a problem, if no one else can help, and if you can find them, maybe you can hire the A-Team" heißt es. Aber wie?

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Erna ist die Größte.

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